Photovoice-Projekt mit der Therapeutischen Wohngemeinschaft Hofberg, Wil SG.
Photovoice gibt Menschen eine Stimme, die sich weder mündlich noch schriftlich Gehör verschaffen können. Oft sind es benachteiligte Gruppen in schwierigen Lebensumständen. Die Methode, unter Anleitung den eigenen Alltag mit der Kamera zu dokumentieren, wurde in den 90er-Jahren entwickelt und zielt darauf ab, soziale Wirklichkeit partnerschaftlich zu erforschen und zu beeinflussen.
Die therapeutische Wohngemeinschaft Hofberg stellt in einem naturnahen Umfeld oberhalb von Wil SG Wohn- und Beschäftigungsplätze für erwachsene Frauen und Männer mit psychischen Beeinträchtigungen zur Verfügung. Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens lancierte sie gemeinsam mit Daniel Rihs ein Photovoice-Projekt.
«[…] Dennoch sind, bei aller Idylle, Krisen auf dem «Hofberg» allgegenwärtig. Zwischen «Wollen» und «Können» klafft oft eine grosse Diskrepanz.
[…] Davon erzählt auch die Fotoausstellung. Eine Frau und zwei Männer haben während eines gewissen Zeitraums versucht, die eigenen Emotionen in Bilder umzusetzen. Der Profifotograf Daniel Rihs half bei der Auswahl der Fotos. 14 von mehr als 600 Fotos sind nun entlang eines Weges ausgestellt, der ein paar Meter vom «Hofberg» weg führt. Von «Ich» bis «Game over» reicht die Palette der Aufschriften, und sie erzählen von der inneren Befindlichkeit der Fotografierenden, von Mut und Hoffnung, aber auch von abgrundtiefer Verzweiflung.
Schön ist die Ausstellung nicht, aber schonungslos offen und «brutal ehrlich», wie ein Betrachter kommentiert.
Text: Christof Lampart, Wiler Zeitung
